Jéthro-Suisse und sein Partner Jéthro-Burkina bieten eine umfassendere theoretische und praktische Ausbildung an, um die Bauern zu Innovatoren werden zu lassen, damit sie Veränderungen in ihrem Umfeld umsetzen können. Diese für Buschbauern konzipierte Ausbildung ergänzt das vom Staat angebotene Studium der Agronomie, welches sich an Studierende mit höherem Bildungsniveau richtet.
Die Grundausbildung, welche Jéthro-Burkina auf dem Feld durchführt ermöglicht es den Bauern, sich der Bedeutung der Fütterung der Tiere in der Trockenzeit, der Ernte ihres Dungs und der Verbesserung der Kulturen bewusst zu werden und die erworbenen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Sowohl im Schweizer als auch im burkinischen Komitee kamen wir jedoch zum Schluss, dass diese Grundausbildung für die Bauern nicht ausreicht, um Viehzucht angemessen betreiben zu können und sich ein umfassendes Verständnis für eine umweltverträgliche Landwirtschaft anzueignen.
Zwischen 2009 und 2012 erwarb Jéthro-Burkina ein Grundstück und baute ein Landwirtschaftliches Ausbildungszentrum (CFA) in Benda-Toéga, nördlich von Ouagadougou. Dieses Zentrum besteht hauptsächlich aus einem Bauernhof mit den dazugehörenden Landflächen, Unterrichtsräumlichkeiten sowie einer Unterkunft für die Kursteilnehmer. (Rubrik Foto)
2½ Monate
- Gartenarbeit und Bio-Pestizide
- Getreideanbau und verbessertes Saatgut
- Agroforstwirtschaft: Unterstützte natürliche Regeneration, Hecken: Welche Bäume bevorzugen ?
- Verwaltung: Lagerung und Verkauf der Ernte.
- Erosionsschutz, Dämme, Steinmauern, Halbmondmethode
- Permakultur
- Positive Einstellung zu den Tieren
- Milchviehzucht und Ernährung
- Technik der Milchverarbeitung
- Klimawandel
- Umgang mit Naturkatastrophen
- Kurs über Betriebsführung (2 Tage)
- Ausgewogene Ernährung und Familienplanung
- Kompost und Dung: Vorbereitung und Verwendung
- Rückkehr ins Dorf, Einzelgespräch über vier Tage
- Besuche von Bauernbetrieben und des geschützten Waldes von Bangreweogo
Jährlich absolvieren rund 50 Bauern und Bäuerinnen die komplette theoretische und praktische Ausbildung in den Bereichen Ackerbau, Viehzucht, Milchverarbeitung, Agroforstwirtschaft und Betriebsführung.
Diese Kursabsolventen sollen selber zu Ausbildnern werden: Sie vermittelten in ihren Dörfern über den Dorfrat diese neuen Verfahren an die «Jéthro-Bauern», damit diese ihre Betriebe in eine ertragreiche Landwirtschaft überführen können.
Damit schlagen sie den Weg ein zu einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Entwicklung; zu einer Landwirtschaft, die der ländlichen Bevölkerung ein Leben in Würde und mit Zukunftsaussichten ermöglicht.
Wenn der Absolvent am Ende der Ausbildung eine Jauchegrube ausgehoben und genügend Heu gesammelt hat um ein Rind während der Trockenzeit zu füttern, beteiligen sich Jéthro-Schweiz und Jéthro-Burkina am Kauf seines ersten Rinds. Damit sind alle Voraussetzungen erfüllt für den Beginn einer Viehzucht.
An der landwirtschaftlichen Weiterbildung nehmen seit 2012 jährlich mehr als 50 Bäuerinnen und Bauern teil. Einige Bäuerinnen und Bauern, die von der Wirksamkeit des Unterrichts überzeugt waren kamen aus Senegal, Benin, Togo und Niger.